Im Deutschen Fernsehen wurde er Dauergast, mit ausgedehnten Welttourneen blieb er auf dem Markt präsent wie nur wenige in dieser Branche. Daneben gab er weiterhin Gastauftritte an den meisten deutschen Opernbühnen und wartete auch mit eigenen Opern- und Operetteninszenierungen wie etwa Millöckers/Mackebens "Die Dubarry" 1987 in Augsburg auf. Der eigene Mythos "Seit den 80er Jahren mit dem Ausbau des eigenen Mythos beschäftigt", so die Frankfurter Allgemeine Zeitung, geriet Rebroff dabei zunehmend zu einer Figur mit der Statur eines anarchischen Großfürsten wie aus einer Erzählung von Gogol. Über seine rein folkloristischen Konzerte hinaus erweiterte er sein Repertoire um den sakralen Bereich und ging mit Kirchenkonzerten in Europa auf Tournee. Auf seiner ersten Russlandtournee 1988, die er unter die Zeichen "Glasnost und Perestroika" stellte, wurde er vom sowjetischen Publikum offenbar, so Rebroff im Interview mit der taz, mit "unvorstellbarem Enthusiasmus" gefeiert. Die Prawda verglich die Begeisterung gar mit Konzerten des legendären russischen Bassisten Fjodor Iwanowitsch Schaljapin, den Rebroff sein großes Vorbild nannte. Der erfolgreiche Sänger ging auch in den letzten Jahren noch auf Tournee und erledigte ein Arbeitspensum von rund 300 Konzerten im Jahr. Schlagzeilen anderer Art machte Rebroff in Deutschland daneben seit 1994 durch einen Rechtsstreit mit der Molkereifirma Müller, die er auf Schadensersatz in sechsstelliger Höhe verklagte, weil in einem Werbespot mit einer als Kosake verkleideten Figur der Eindruck erweckt worden wäre, Rebroff hätte für die Produkte der Firma geworben. Eine Mitwirkung des Sängers im Werbespot war zuvor an unterschiedlichen Honorarvorstellungen gescheitert. In einem Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe 1998 wurde Rebroff schließlich eine Entschädigung zugesprochen, deren Höhe über dem ursprünglich geforderten Schadensersatzbetrag lag und am gerichtlich festgestellten Popularitätswert des Künstlers gemessen wurde. Rebroff, dessen Hauptwohnsitz sich auf der griechischen Ägäis-Insel Skopelos befand, erhielt unter anderem das Bundesverdienstkreuz für seine Verdienste um die Völkerverständigung, über rund 49 Goldene Schallplatten und eine Platinplatte für 10 Millionen verkaufte LPs seit 1975. Er galt als überzeugter Junggeselle.
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