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04. Oktober 2010 10:51 Uhr

Erfolgreicher Unternehmer

Europa-Park-Gründer Franz Mack ist tot

Der Gründer des Europa-Parkes Rust, Franz Mack, ist am Sonntagabend im Alter von 89 Jahren gestorben, teilt das Unternehmen mit. Gemeinsam mit seinem Sohn Roland hatte er vor 35 Jahren den Freizeitpark gegründet.

  1. Im Juli 2010 hatte Franz Mack (rechts) einen seiner letzten öffentlichen Auftritte. Foto: Christian Kramberg

  2. Franz Mack mit seinen Söhnen und der Bundeskanzlerin Angela Merkel (2008). Foto: Europa-Park

  3. Original und Kopie: Franz Mack mit seiner Statue im Park (2008). Foto: Bernhard Rein

  4. Drei Generationen der Unternehmerfamilie Mack: Zu sehen sind von links nach rechts Thomas Mack, Jürgen Mack, Franz Mack, Roland Mack und Michael Mack vor einer Achterbahn im Europa-Park (2007). Foto: kopellstädter horst

  5. Franz Mack (links) mit Sohn Roland und Enkel Michael in Frank Elstners Talkshow „Menschen“ (2009). Foto: Klaus Schultes

  6. Franz Mack (3. von links, mit seiner Familie) wurde von Bürgermeister Richard Leibinger (3. von rechts) im Namen der Stadt Waldkirch mit der Goldenen Verdienstmedaille ausgezeichnet (2006). Foto: Eberhard Weiß

  7. Franz Mack im Jahr 2006. Foto: ZVG

  8. Der Vater des Erfolgs: Franz Mack (Zweiter von rechts), im Jahr 1960 mit amerikanischen Geschäftspartnern Foto: Europa-Park

  9. Franz Mack Foto: Europa-Park

Der Unternehmer und Gründer des Europa-Park, Franz Mack ist am Sonntag, 3. Oktober 2010 im Alter von 89 Jahren in Rust gestorben. Franz Mack war zusammen mit seinen Söhnen Roland und Jürgen die treibende Kraft für den Bau und den Erfolg von Deutschlands größtem Freizeitpark. Der Weltverband der Freizeitindustrie (IAAPA) hatte Franz Mack bereits im Jahr 2006 in die "Hall of Fame" aufgenommen. Mack steht damit in einer Reihe mit Walt Disney. Ein Sprecher des Weltverbandes würdigte Franz Mack als einen der "Pioniere für den internationalen Erfolg der Freizeitparks". Franz Mack galt als eine der herausragenden Unternehmerpersönlichkeiten in Baden-Württemberg.

Franz Mack wurde am 7. März 1921 als vierter Sohn von Heinrich und Theresia Mack geboren. Er schloss seine Ausbildung als Wagen- und Karosseriebaumeister ab. Im August 1947 gelang Franz Mack nach einigen Jahren Kriegsgefangenschaft in Afrika, Amerika und Frankreich die Flucht aus einem Lager im Elsass. Er durchschwamm zusammen mit seinem Bruder nachts den Rhein und wurde später für ein Jahr von seinem Vater in der amerikanischen Zone in Frankfurt bei einem Schausteller versteckt. Nach der Währungsreform kehrte er nach Waldkirch zurück und heiratete.

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Im Jahre 1958 übernahm Franz Mack mit seinen Brüdern, Hermann und Willi, die väterliche Wagenbau- und Karussellfabrik in Waldkirch, die bereits im Jahr 1780 gegründet wurde. Die Betriebsstätten wurden vor Ort auf ein neues großzügiges Gelände verlegt. Die Weltkugel samt Wagen und dem Slogan "Die weite Welt ist mein Feld" wurde zum Symbol der Wertarbeit aus dem Hause Mack. Zum Lieferprogramm des Unternehmens gehörten nicht nur Wohn- und Verkaufswagen, sondern auch Sonderfahrzeuge, die man unter anderem für Karussells, Go-Kart-Bahnen und mehrstöckige Geisterbahnen benötigt. Zahllose Innovationen unter den Fahrgeschäfte, wie die "Wilde Maus", "Schweizer Bobbahn", "Musik-Express", "Münchner Sprungschanze" und "Petersburger Schlittenfahrt" stammen von dem erfolgreichen Familienunternehmen aus dem Schwarzwald. Sie wurden weltweit in vielfacher Ausfertigung vertrieben.

Das Unternehmen Mack vereinigt heute eine Vielzahl von technischen Spitzenleistungen, die ihre Entwicklung der Erfindungskraft des Unternehmers Franz Mack, der in der Branche als großer Visionär galt, verdanken. Im Laufe der Zeit erschloss der Unternehmer den europäischen, angelsächsischen und nordamerikanischen Markt. Heute ist Mack Rides auch in China und dem gesamten asiatischen Raum stark vertreten.

Franz Mack ist zusammen mit seinem Sohn Roland Gründer des Europa-Park, der am 12. Juli 1975 seine Pforten in Rust öffnete. Im Zuge der vielen Geschäftsreisen ins Ausland hatten er und Roland Mack in den USA die Idee, einen Freizeitpark zu bauen. Zahlreiche Anlagen und Fahrgeschäfte, die Besucher aus aller Welt anziehen, sind bis heute neue Konzeptionen des Waldkircher Stammwerks. Inzwischen ist der Europa-Park der größte saisonale Freizeitpark weltweit und unangefochtener Marktführer in Deutschland. Die Unternehmensgruppe Mack beschäftigt heute über 3100 Mitarbeiter.

Dank seiner Leidenschaft für Technik tragen zahlreiche Fahrgeschäfte im Park die Handschrift von Franz Mack. Unter anderem konzipierte er die im Jahre 1989 eröffnete Achterbahn "Eurosat" wie auch die im Jahre 1997 in Betrieb genommene Hochgeschwindigkeits-Achterbahn "Euro-Mir". Bereits im hohen Alter hat er das Modell selbst entworfen und entwickelt. Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit engagierte sich Franz Mack in einer Vielzahl von Ehrenämtern, wie im Aufsichtsrat der Volksbank Waldkirch, im Normenausschuss der fliegenden Bauten des TÜV sowie als Schiedsrichter im Verband der deutschen Freizeit-Unternehmer.

Franz Mack war Förderer zahlreicher Vereine und Verbände in den Gemeinden Rust und Waldkirch. Er wurde vom Bundespräsidenten mit hohen Auszeichnungen geehrt:
1984 erhielt er den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland am Bande und 1997 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland 1.Klasse.
Für vorbildliche, beispielhafte und herausragende Verdienste um das Gemeinwohl wurde Franz Mack im Jahre 2001 von der Gemeinde Rust zum Ehrenbürger von Rust ernannt. Er ist zudem Träger der Verdienstmedaille in Gold der Stadt Waldkirch.
Franz Mack war seit 1948 verheiratet mit Liesel Mack, die im Jahr 2004 gestorben ist. Er war stolzer Großvater von fünf Enkeln. Der Generationswechsel im Unternehmen war Franz Mack schon frühzeitig sehr wichtig: Heute leiten seine beiden Söhne, Roland und Jürgen, zusammen mit seinen Enkeln Michael und Thomas den Europa-Park.

Europa-Park-Chef Roland Mack: "Unser Vater war für uns alle ein großes Vorbild bis in seine letzten Lebenstage. Er hat Eigenschaften wie Bescheidenheit, Fleiß, Ausdauer, Aufrichtigkeit, Emotionen oder Offenheit gelebt und damit unsere Familie und unser Unternehmen nachhaltig geprägt."

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Autor: bz



1 Kommentar

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Herbert me Frahm  

Herbert me Frahm

Registriert seit: 09.03.2010

Kommentare: 421

04. Oktober 2010 - 16:53 Uhr

Mein Gott, was hat die Idee von dem Mann schon große und kleine Kinder glücklich gemacht.
Irgendwie muss er wohl auch ein bisschen Kindsein für sich bewahrt haben, das er solch einen "abgefahrenen" Spielplatz gebaut hat.
Das gefällt mir.

Herr Franz Mack, bauen sie da wo sie jetzt hingegangen sind, auch so ein Teil.

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