News vom 13.03.2007
Von Johan van den Bergh erhielt ich schöne Fotos von der aus Kathrine stammenden O. marmorata Form, sowie ein Foto von Oedura filicipoda. Vielen Dank an Johan für die Unterstützung.
News vom 12.03.2007
David Fischer war wieder im australischen Busch unterwegs und schoss dort atemberaubende Bilder von O. marmorata, die er mir für die Webseite bereitstellte.
News vom 02.02.2007
Heute wurden die Seiten von O. lesueurii und O. tryoni mit Habitatfotos von David Fischer geupdatet. Vielen Dank an David für die Bereitstellung der Fotos!
News vom 01.02.2007
Zahlreiche Fotos wurden der Webseite hinzugefügt. Mein ganz herzliches Dankeschön geht an Dr. Danny Brown, Australien für die Zusendung der Bilder!
News vom 23.01.2007
Oedura.org präsentiert sich in neuem Layout.
Wissenschaftlicher Name

Oedura castelnaui

Deutscher Name

Nördlicher Samtgecko

Erstbeschreibung

Thominot, 1889

Grösse

Körper-Rumpf-Länge: 8-9 cm, Gesamtlänge: 15-17 cm

Beschreibung

Oedura castelnaui ist eine grosse Oedure mit einem, für die Gattung, typischen Fettschwanz (siehe Titelfoto). Die Grundfarbe der Geckos variiert von gelbbraun bis hellbraun, welches sich bei einigen Individuen gesprenkelt zeigt. Die grauen Bänder auf der gesamten Rückenseite, vom Hals bis zum Schwanz, sind immer dunkelbraun bis schwarz umrandet. In der Nacht wechseln die Tiere ihr unscheinbares Aussehen zu einem farbintensiven Hautkleid. Jungtiere dieser Art sind auffällig schön gefärbt. Besonders ins Auge fallen die bieden halbrunden, meist orangenen Ringe über den Augen und die klaren Trennungen der unterschiedlich gefärbten Bänder auf dem Hals, Rücken und Schwanz. Mit zunehmenden Alter verschmelzen diese klaren Linien miteinander und farbliche Veränderungen treten auf.

Verbreitung

Oedura castelnaui bewohnt die Cape York Halbinsel, die nordöstliche Spitze von Queensland. Dieser Teil Australiens weisst eine hohe Niederschlagsmenge auf, welche im Sommer ein tropisches Klima hervorbringt. Der Winter dagegen ist meist niederschlagsarm und verwandelt den Biotop in eine trockene Savannenlandschaft. Der Nördliche Samtgecko lebt bevorzugt arboricol, meist an Bäumen, unter loser Rinde oder in Baumhöhlen. Im südlichen Bereich des Verbreitungsgebiet kommt O. castelnaui zusammen mit O. coggeri vor.
Verbreitung von Oedura castelnaui in Australien Verbreitungsgebiet von Oedura castelnaui nach Wilson & Swan, 2003.

Terrarium

Laut den Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien vom 10. Januar 1997 sollte das Terrarium für ein Pärchen der Gattung Oedura das 6-fache der Körperlänge in der Grundfläche sowie das 8-fache ihrer Grösse in der Höhe betragen, für Oedura castelnaui resultiert daraus eine Terrariumgrösse von ca. 50x50x65cm (Länge x Tiefe x Höhe). Im Falle einer Gruppenhaltung besagt dieses Gutachten, dass der Grundfläche 15% pro Tier hinzuzufügen sind, bei einer 1,3 Gruppe entspräche dies einem Würfel von ungefähr 65cm Kantenläge. Ich halte meine O. castelnaui gruppenweise (bis zu 1,3), ähnlich wie T. Holfert (elaphe 4, 1996, Heft 3), in kleineren Terrarien.
Eine Terrariengrösse ab 40x40x60cm (Länge x Tiefe x Höhe) ist meines Erachtens völlig ausreichend für die artgerechte Gruppenhaltung dieser Geckos. Um den Pfleglingen jedoch mehr Aktionsradius zu bieten sollten die Rück- sowie Seitenwäde mit Korkplatten verkleidet sein, dazu bieten diese den Insassen ein Gefühl der Sicherheit, da der Pfleger nur von vorne die Terrarien einsehen kann. Korkröhren dürfen in keinem Oeduraterrarium fehlen, diese sind der bevorzugte Aufenthaltsort der Geckos während des Tages, in ihnen finden sie Schutz, ähnlich ihrer Lebensweise in der freien Natur. Einige Kletteräste der Stärke 3-5cm werden ebenfalls gerne angenommen. Lebende Pflanzen (ich bevorzuge Philodendron- oder Scindapsus-Arten) tragen zur Einhaltung der benötigten Luftfeuchtigkeit in den Sommermonaten bei. Als Bodensubstrat hat sich eine ca. 1-1,5cm hohe Sandschicht bewährt. Eine Wasserschale und eine Eiablagebox komplettieren die Einrichtung des Terrariums.

Klimatische Bedingungen

Gemäss dem Verbreitungsgebiet O. castelnauis sollten die Temperaturen im Sommer tagsüber 25-28 °C, lokal bis max. 32°C betragen und eine Nachtabsenkung auf 20-25 °C vorweisen. Um die benötigte Luftfeuchtigkeit von 75-90% zu erzielen muss das Terrarium einmal täglich mit lauwarmen Wasser überbraust werden. In den Wintermonaten werden nicht nur die Temperaturen sondern auch die relative Luftfeuchtigkeit etwas gesenkt. Tagsüber 22-25 °C, nachts 18-20 °C bei einer Luftfeuchtigkeit 50-60% sind für die Geckos ideal. Während dieser Zeit wird nur 1-2 mal pro Woche im Terrarium gesprüht, allerdings sollte den Geckos eine Trinkschale mit Wasser angeboten werden.

Verhalten

Oedura castelnaui ist in Gefangenschaft ein recht scheuer Gecko. Tagsüber versteckt er sich meist in Korkröhren. Gelegentlich ist der nachtaktive Gecko aber auch am Tage unterwegs, verzieht sich bei der geringsten Störung jedoch rasch in sein Versteck. Der nördliche Samtgecko lässt sich allerdings recht gut handhaben. Das Fluchtverhalten ist im Vergleich zu anderen Geckos, auch Oeduren, eher gemächlich.

Futter

Grillen, Schaben, Heuschrecken, Larven von Käfern (siehe hier)

Zucht

Wenige Wochen nach Beendigung der Winterruhe wird das erste Gelege, welches meistens aus zwei Eiern besteht, in die vorgesehene Ablagebox abgelegt. Ein Weibchen kann in einer Fortpflanzungsperiode bis zu 6 Gelege ablegen. Die Weibchen sind während der Fortpflanzungszeit immer gut mit Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen, da sie für die Produktion der Eier viel Kalzium benötigen. Während der ca. 8-12 Wochen andauernden Winterruhe ist eine Trennung der Geschlechter nicht zwingend erforderlich, da die Tiere selbst mit dem Paaren aufhören. Sollten dennoch weitere Paarungen beoachtet werden, müssen die Weibchen doch von dem Männchen getrennt werden. In einigen Fällen kann es sich positiv auf die Paarungswilligkeit der Männchen auswirken, wenn es getrennt von den Weibchen überwintert wird.

Inkubation

Die weichschaligen Eier werden zu 2/3 in feuchtes Substrat (Verimculit, Perlit oder Seramis) eingebettet und in den Inkubator überführt. Die Bruttemperatur sollte konstant zwischen 26-29 °C betragen. Je nach Temperatur schlüpfen die Jungtiere bei 26 °C nach 98 Tagen. Durch Erhöhen der Temperatur verringert sich die Brutdauer.

Aufzucht

Die Aufzucht der frischgeschlüpften Jungtiere bereitet keine Probleme. Bis zu 4 Jungtiere können zu Anfangs in Terrarien der Grösse 20x30x30cm (Länge x Breite x Höhe) aufgezogen werden. Die Einrichtung und klimatischen Bedingungen sollten denen der Adulttiere entsprechen. 3-5 Tage nach dem Schlupf erhalten die kleinen Geckos ihr erstes Futter. Dieses besteht ebenfalls aus den gleichen Futtertieren der Eltern, ist jedoch erheblich kleiner. Besonders wichtig bei der Aufzucht der Jungtiere ist die Versorgung mit Vitaminen und Kalzium. Die Unterscheidung der Geschlechter ist bei O. castelnaui Jungtieren nicht ganz einfach, da beide Geschlechter über verdickte Kloakenbereiche verfügen, die leicht mit den Hemipenistaschen eines Männchens verwechselt werden können. Verfügt man jedoch über mehrere Jungtiere gleichen Alters, ist die Geschlechtsbestimmung ab einem Alter von 6 Monaten durch Vergleichen möglich. Mit 12 Monaten werden die Tiere gechlechtsreif. Es ist zu empfehlen, die Weibchen jedoch erst mit einem Alter von 18 Monaten zur Zucht einzusetzen, da sie zum früheren Zeitpunkt noch nicht ausgewachsen sind.

Verfügbarkeit

Oedura castelnaui ist eine häufig nachgezogene Oedura-Art und ist über das Internet, die Kleinanzeigen in diversen Reptilienzeitschriften gut zu finden. Auf verschiedenen Terraristikbörsen werden vereinzelt Tiere angeboten, wobei sich die Anbieter jedoch in Grenzen halten. Den Nördlichen Samtgecko gibt es bereits in den Zuchtvarianten albinotisch (amel), hypomelanitisch (hypo) und musterlos (patternless).

Bilder


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