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Medizinische Biotechnologie |
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Nach der Zulassung: Beobachten und schnell reagieren
In der aktuellen Debatte über Arzneimittelsicherheit wird zum Teil der Eindruck erweckt, als würden einmal zugelassene Arzneimittel hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen nur unzureichend überwacht und die Behörden darüber im Unklaren gelassen. Der VFA dokumentiert deshalb die umfangreichen, in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannten Maßnahmen, mit denen die Arzneimittelsicherheit kontinuierlich, auch nach der Zulassung, sichergestellt wird.
Aus der Contergan-Katastrophe gelernt
Vor 50 Jahren ereignete sich die größte Tragödie in der Anwendung von Medikamenten. Contergan, ein Schlaf- und Beruhigungsmittel kam auf den Markt und verursachte in den folgenden Jahren bei Tausenden von Kindern, deren Mütter das Präparat während der Schwangerschaft eingenommen hatten, schwere Missbildungen; viele starben. Aus dieser Tragödie haben Industrie und Gesetzgeber gelernt: Die Sicherheitsprüfungen, die ein Medikament vor der Anwendung bei Menschen durchlaufen muss, wurden daraufhin wesentlich verschärft.
Off-Label-Use kann nur medizinisch motiviert sein
Beipackzettel: Jedes Medikament ist nur für bestimmte Erkrankungen zugelassen | | "Kostenerwägungen dürfen nicht Vorrang vor der Arzneimittelsicherheit haben", warnt die Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller Cornelia Yzer angesichts der aktuellen Debatte um die Verwendung eines Krebsmedikaments zur Behandlung einer Augenkrankheit.
Bessere Medikamente in Sicht
Moderne Arzneimittelforschung: große Erfolge, immense Herausforderungen (© Boehringer Ingelheim) | | Gute Aussichten auf Erfolg: Bis Ende 2011 können gegen rund 110 verschiedene Krankheiten neue Medikamente herauskommen, insbesondere gegen verschiedene Krebsarten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Infektionen. Aber auch einige seltene Erkrankungen können bis dahin erstmals medikamentös behandelbar werden. Das zeigt eine Umfrage des VFA unter seinen Mitgliedsunternehmen vom August 2007.
Wozu Patentschutz?
Abhängig von Patenten: Entwicklung neuer Medikamente | | Die Entwicklung neuer Medikamente ist nur möglich, wenn die Unternehmen auf Patentschutz vertrauen können. Patente bringen eine Win-win-Situation: Mit der vorgeschriebenen Veröffentlichung eines Patents werden Neuerungen und Forschungsergebnisse der Allgemeinheit sofort zugänglich. Im Gegenzug wird die wirtschaftliche Nutzung der patentierten Erfindung für eine gesetzlich festgelegte Zeit auf den Erfinder beschränkt: Nur der Patentinhaber und Lizenznehmer dürfen in diesem Zeitraum also mit dem Produkt Geld verdienen.
Warum das Sparen bei den Arzneimittelausgaben so schwierig ist...
Ärzte: Zu Unrecht der Milliarden-Verschwendung bezichtigt | | Angesichts ungelöster Finanzprobleme der Gesetzlichen Krankenversicherung hat sich in der öffentlichen Meinung eine These mehr und mehr verfestigt: Die Ärzte würden den Kassen unnötige Milliardenkosten aufbürden, weil sie neuartige Arzneimittel verordneten, die zwar teuer seien, aber keinen medizinischen Zusatz-Nutzen hätten. Wolle man Einsparungen erreichen, brauche man die Ärzte bloß von solcher Verschwendung abhalten. Doch die diesbezüglichen ehrgeizigen Einsparziele der Politik werden immer wieder verfehlt. Jetzt wird klar warum: Die Statistiken, die die Verschwendung beziffern, beruhen auf falschen Annahmen und haben schwere methodische Fehler.
Anwendungsbeobachtungen: Instrument für die Arzneimittelsicherheit
Anwendungsbeobachtungen: Ärzte dokumentieren den Behandlungs- Alltag | | Anwendungsbeobachtungen tragen zur Arzneimittelsicherheit bei. Sie dienen - anders als klinische Studien, die genau definierten Fragen an ausgesuchten Patienten nachgehen - dazu, ein realistisches Bild von der alltäglichen Behandlungspraxis mit einem Arzneimittel zu gewinnen. Der Arzneimittelhersteller schaut dem Arzt quasi also "über die Schulter". Das Instrument der Anwendungsbeobachtungen steht jedoch auch immer wieder in der Kritik.
WHO sagt Arzneimittelfälschern den Kampf an
Echt oder gefälscht?
(Foto: GPHF) | | Der Handel mit gefälschten Arzneimitteln blüht - vor allem in der Dritten Welt und im illegalen Internethandel. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sind heute 10 Prozent der weltweit gehandelten Medikamente Fälschungen, in Afrika zum Teil bis zu 60 Prozent. Eine neu eingerichtete Arbeitsgruppe der WHO soll künftig in Zusammenarbeit mit Pharmaunternehmen, Regierungen und NGOs den Fälschern das Handwerk legen. Sie tagte am 15. und 16. November erstmals in Bonn.
Kampf gegen die Vogelgrippe
Hühnereier - Basis für die Produktion von Impfstoffen
(© Chiron Vaccines) | | Nicht nur in den Schlagzeilen, auch bei forschenden Pharma-Unternehmen ist der Kampf gegen die Vogelgrippe gegenwärtig ein Top-Thema. Dort wird nicht nur intensiv daran gearbeitet, den ständig steigenden Bedarf an Grippe-Impfstoffen und Grippe-Medikamenten zu decken. Immer neue Erkenntnisse über Charakteristika und Wirkungsweisen des H5N1-Virus tragen auch dazu bei, dass die Vogelgrippe im Falle des Übergreifens auf den Menschen bald gezielt behandelt werden könnte.
Online-Suche nach klinischen Prüfungen jetzt auch in Deutsch
Der internationale Pharmaverband IFPMA stellt Patienten, Ärzten, Apothekern und anderen Interessierten seit heute seine Internet-Suchmaschine für klinische Studien auch in Deutsch bereit.
Die bereits im Herbst 2005 in Englisch gestartete Website bietet zwei verschiedene Möglichkeiten zur Suche nach klinischen Studien zur Prüfung von Medikamenten.
"Von null auf 55.000 - das ist eine unglaubliche Leistung"
Botswana: 38 Prozent der Erwachsenen HIV-infiziert | | So wenig vorstellbar das Ausmaß der HIV/Aids-Pandemie im südlichen Afrika für Europäer ist, so schwierig ist es auch, sich ein Bild von den Initiativen zu machen, die vor Ort konkrete Hilfe organisieren. Ein VFA-Interview mit dem ehemaligen Leiter der African Comprehensive HIV/Aids Partnerships in Botswana, Dr. Donald de Korte, gibt Einblick in die Komplexität dieser Aufgabe - zeigt aber auch, dass Erfolg möglich ist.
Trendwende bei Arzneiforschung für Krankheiten der Entwicklungsländer
Forscher arbeiten in Indien an neuen Tuberkulose-Medikamenten (Foto: © AstraZeneca) | | "Noch nie waren mehr Medikamente gegen Malaria in Entwicklung als heute", begeisterte sich kürzlich Chris Hentschel, Chief Executive Officer von Medicines for Malaria Venture (MMV). 21 Arzneimittelprojekte in unterschiedlichen Stadien werden allein von seiner Organisation betreut. Auch gegen Tuberkulose sind immer mehr Arzneimittel in Entwicklung, wie die TB Alliance berichtet. Selbst gegen weniger bekannte Geißeln der Dritten Welt sind in den letzten Jahren etliche Arzneimittelprojekte aufgelegt worden. Durchgeführt werden all diese Forschungsprojekte von Arzneimittelherstellern, die mit Organisationen wie MMV oder der TB Alliance in "Public-Private-Partnerships" eng kooperieren.
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